Anbauregion Nahe

Nahe - Probierstube Deutschlands oder Alles in Einem

Das Weinbaugeiet Nahe ist rein rechtlich eine Schöpfung des deutschen Weingesetzes von 1971. Zwar wird hier schon sehr lange Wein angebaut, aber die Vermarktung erfolgte historisch oft als Rheinwein. Dennoch konnte sich eine eigene Identität des Anbaugebietes heraus kristallisieren, die weit über das nicht gerade schmeichelhafte Image der Probierstube Deutschlands hinausgeht. Weine von der Nahe stehen heute insbesondere beim Riesling für höchste Qualität und haben ohne Frage zur Mosel mindestens aufgeschlossen.

Die lange Weinbaugeschichte der Nahe wird beispielhaft durch das Weingut Prinz zu Salm in Wallhausen dokumentiert. Die erste urkundliche Erwähnung des Weinbergbesitzes der Familie Dalberg geht auf das Jahr 1200 zurück. Somit gilt dieses Weingut als das älteste Weingut der Welt und wird .... ökologisch bewirtschaftet (natürlich!).

Auch schon vor dem 12. Jahrhundert wurde an der Nahe vermutlich schon durch die Römer Weinbau betrieben. So führt eine Römerstraße von Mainz nach Trier mitten durch die Weinberge der Region. Und nicht zuletzt Hildegard von Bingen (1098 bis 1179) ist es zu verdanken, dass wir heute vom Weinbau an der Nahe um das Jahr 1100 wissen.

Westlich an das Anbaugebiet Rheinhessen angrenzend liegt die Nahe im Übergangsbereich zwischen kontinentalem und ozeanischem Klima, was zu wenigen Fraosttagen, relativ hohen Temperaturen und Sommerniederschlägen führt. Dennoch gehört das Gebiet zu den niederschlagsärmsten Regionen Deutschlands mit ca. 1500 Sonnenstunden im Jahr. Die geringe Niederschlagsmenge wird durch den Regenschatten der nordwestlich gelegenen Höhenzüge Hunsrück, Idarwald und Soonwald erreicht.

Das Anbaugebiet Nahe ist viel zu komplex, um es über einen Kamm zu scheren. Auf Grund der bewegten Erdgeschichte in dieser Region findet sich eine enorme Vielfalt von Bodenarten. Ausgangsgesteine für die Bodenbildung in diesem Gebiet sind z.B. Gneis, Rotliegendes, Phyllit, Porphyr, Quarzit, sowie Schiefer in verschiedenen Varianten. Insofern sollte das Gebiet deshalb besser in drei oder sogar vier (auch nur bedingt homogene) Untereinheiten aufgeteilt werden.

  1. Unterlauf der Nahe - Der noch stark vom Rhein beeinflusste Bereich mit zum Teil mächtigen und fruchtbaren Böden aus Löß. Hier dominiert eindeutig der Riesling.
  2. Mittlere Nahe - Hier finden sich verbreitet Porphyrböden vuilkanischen Ursprungs, die würzige und elegante Weine hervorbringen.
  3. Oberes Nahetal und Glantal - Gekennzeichnet durch Bodenentwicklung auf dem sogenannten Rotliegenden. In diesem Gebiet überwiegen bereits die Burgundersorten (Weißer Burgunder und Spätburgunder).
  4. Alsenztal - Ein Nebenfluss der Nahe, in dessen Gebiet besonders gut lagerfähige, säurereiche Weine erzeugt werden.

Das Anbaugebiet umfasst eine Rebfläche von über 4.100 ha und wird deutlich von weißen Trauben dominiert, die hier drei Viertel der Rebfläche einnehmen.

Unter den weißen Reben hat der Riesling wiederum eindeutig den ersten Platz inne, mit weiter steigender Tendenz. An der Nahe finden sich immer noch in großen Anteilen die "neuen" Rebsorten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Müller-Thurgau, Kerner, Scheurebe, Bacchus u.a.), allerdings mit stark rückläufiger Tendenz.

Stark im Kommen sind die weißen Burgundersorten die zusammngenommen schon über 10 % der Fläche einnehmen.

Rote Reben werden fast zur Hälfte vom Dornfelder gestellt. Zunehmend wird aber wieder der Spätburgunder gepflanzt. Als pilzwiderstandsfähige Sorte kommt zudem noch dem Regent eine gewisse Bedeutung zu.

Sortenspiegel Nahe Fläche [ha] Anteil [%]
Weißwein 3.107 74,7
Riesling 1.127 27,1
Müller-Thurgau 552 13,3
Silvaner 277 6,7
Kerner 194 4,7
Grauburgunder 213 5,1
Weißburgunder 223 5,4
Scheurebe 131 3,2
Bacchus 153 3,7
sonstige weiß 237 5,7
Rotwein 1.050 25,3
Dornfelder 456 11,0
Bl. Portugieser 112 2,7
Spätburgunder 248 6,0
Regent 100 2,4
sonstige rot 134 3,2
Gesamtfläche 4.157 100,0
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