Rebsorte Silvaner
Silvaner
Anders als gelegentlich vermutet, stammt die Silvaner- oder auch Sylvanerrebe nicht aus Transsylvanien. Dort, im heutigen Rumänien, ist sie sogar gänzlich unbekannt. Vielmehr wurde sie mit hoher Wahrscheinlichkeit im Donaugebiet aus Wildreben ausgelesen oder stammt aus einer natürlichen Kreuzung zwischen (Österreichisch weiß (Heunisch)) x Traminer. Ihr Ursprungsgebiet liegt wohl in Österreich oder Ungarn.
Nach Deutschland kam die Rebe im Jahr 1659, also vor 350 Jahren. Damals, am 6. April des Jahres wurde sie, und das ist sogar urkundlich belegt, vom Graf von Castell'schen Weingut aus Österreich erworben und in Franken kultiviert. Von hier aus trat die Rebe ihren Siegeszug in fast alle deutschen Weinbaugebiete an. Schon sehr schnell wurde sie in den Rheingebieten angebaut. Im 19. Jahrhundert stand der Silvaner teilweise auf über 50 % der Rebfläche. Die Silvanerrebe wird oft auch als Grüner Silvaner, Österreicher oder Frankenriesling bezeichnet.
Der Silvaner bringt hohe Erträge und stellt höhere Ansprüche an den Boden als der Riesling. Dabei hat er eher weiches olz und zeigt oft eine hohe Frostempfindlichkeit. Er bildet die Grundlage für fruchtige, harmonische Weine, die sich meist durch eine knackige Säure auszeichnen. Die Weine sind hell-gelb bis leicht grünlich, in der Regel mit eher niedrigem Alkoholgehalt und meist nicht lange lagerfähig.
Silvanerweine zeigen mineralische, grün pflanzliche immer fruchtige Aromen, die an Apfel, Grapefruit, gelbe Pflaumen, Melonen oder Quitten erinnern können. Dabei Harmonieren die Weine mit sehr vielen Speisen, auch weil sie nicht so dominant im Geschmack sind, wie der z.B. der Riesling.
Heute hat der Silvaner zwar an Anbauumfang verloren, ist aber immer noch eine der bedeutendsten Rebsorten in Deutschland. In Rheinland-Pfalz steht die Rebsorte auf dem 6. Platz der Anbaustatistik und unter den Weißweinen nimmt er nach Riesling und Müller-Thurgau Platz 3 ein.
Eine Renaissance erlebt der Silvaner derzeit in Franken und Rheinhessen. In Franken als Großes Gewächs zugelassen, wird er in Rheinhessen als Rheinhessen-Silvaner (RS) gezielt als trockener Tischwein mit teilweise sehr guten Qualitäten beworben und angeboten.
Silvaner im biologischen Weinbau
Die Silvanerrebe ist eine eher krankheitsanfällige Rebe, und insofern im biologischen Weinbau schwierig zu führen. Der Biowinzer muss alle Register bei den Laubarbeiten ziehen, um den Krankheitsdruck zu reduzieren.
Gleichzeitig ist der Silvaner eine Rebe, der bei reduzierten Erträgen lagentypische, terroirgeprägte Weine mit hoher Mineralität hervorbringt, die aus dem Sortenspektrum nicht wegzudenken sind. Die Autenthizität der aus der Silvanerrebe erzeugten Weine spricht jedoch für den biologischen Anbau, da er die stärken der biologischen Wirtschaftsweise gut in den Wein übertragen kann. Insofern ist es wohl nachvollziehbar, dass trotz des Risikos eines Befalls mit Pilzkrankheiten der Silvaner von vielen Bioweingütern in großem Umfang angebaut wird.
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