Rebsorte Spätburgunder
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Der Spätburgunder ist eine der hochwertigsten roten Rebsorten. Aus ihm werden Weine gekeltert, die zu den absoluten Spitzenprodukten der Weinerzeugung zählen.
Für den Spätburgunder existieren viele Synonyme. Die bekannteste und international gebräuchliche Bezeichnung ist sicherlich "Pinot noir". In Deutschland heißt der Spätburgunder weinrechtlich korrekt "Blauer Spätburgunder". Dies ist auch die vorherrschende Bezeichnung in Österreich. Auch die Bezeichnung Schwarzburgunder taucht gelegentlich auf. Die Bezeichnung "pinot" gründet sich vermutlich auf das Französische Wort "pin" für Fichtenzapfen und deutet die Ähnlichkeit der Traube mit ebendiesem Zapfen an.
Die Reben der Burgunderfamile stammen vermutlich direkt von Wildreben ab, wobei die Abstammung dieser Rebsorten jedoch noch nicht abschließend geklärt ist.Sie wurden in ihrer Herkunftregion, dem Burgund, vermutlich bereits von den Römern angebaut. Bereits im 9. Jahrhundert kam der Spätburgunder in das Gebiet des heutigen Deutschlands. In der Bodensee-Region fand er sich unter dem Namen Clävner, eingeführt von Kaiser Karl III. Im 11. und 12. Jahrhundert wurde der Spätburgunder von Mönchen in die heutigen deutschen Weinbaugebiete eingeführt.
Heutzutage ist der Spätburgunder die wichtigste rote Rebsorte in Deutschland und nimmt mit fast 12.000 ha oder mehr als 10 % der Rebfläche den dritten Platz im Rebsortenspiegel nach Riesling und Müller-Thurgau ein. Hervorzuheben ist der Anbau in Baden (5.900 ha), in der Pfalz (1.600 ha) und an der Ahr wo die Sorte ohne Zweifel ihren Schwerpunkt hat. An der Ahr nimmt der Spätburgunder einen Anteil von etwa 60 % der Rebfläche ein. In Österreich kommt der Blaue Spätburgunder nur auf einen Anteil von etwa 1 % vorwiegend im Burgenland, am Neusiedler See.
Der Spätburgunder ist eine Sorte der kühleren Weinbauklimate. Nur hier kann er seine volle geschmackliche Qualität entfalten. Gleichzeitig ist er aber eine weinbaulich nicht ganz einfache Sorte. Dies liegt zum einen an seinem frühen Austrieb, der eine Gefahr bei Spätfrösten darstellt. Zum anderen ist der Spätburgunder recht krankheitsanfällig, was den Anbau erschwert. Gerade letztere Eigenschaft bringt auch Probleme im biologischen Weinbau mit sich. Die hohe Anfälligkeit insbesondere gegenüber Echtem und Falschem Mehltau erzwingt im biologischen Anbau eine sehr sorgfältige Weinbergspflege, mit aufwändigen Schnittmaßnahmen um ein Mikroklima im Weinberg zu schaffen, dass diesen Krankheiten die Entwicklung erschwert. Darüber hinaus wird im biologischen Weinbau beim Anbau anfälliger Sorten, wie dem Spätburgunder auch der Einsatz von Kupferpräparaten erforderlich, um dem Krankheitsdruck Herr zu werden.
Trotz dieser Schwierigkeiten im Anbau, geht am Spätburgunder aufgrund seiner ausserordentlichen Qualitätseigenschaften auch in der Biowein-Erzeugung kein Weg vorbei. Die Züchtung widerstandsfähiger und krankheitsresistenter Rebsorten ist zwar schon weit gediehen, aber geschmacklich können die meisten sicher nicht mit dem Spätburgunder mithalten.
Die Spätburgunderrebe ist wie der Riesling in der Lage, seinen Standort im Wein besonders deutlich zu zeigen. Auch dies macht ihn im Bioweinanbau zu einer interessanten Rebe, da er standorttypische individuelle Weine hervorbringt. Um das Terroir bestmöglich auszudrücken sollte der Spätburgunder auf den besten Parzellen, mit guter Südausrichtung, auf möglichst warmen und kalkhaltigen Böden stehen.
Auch im Keller erfordert der Spätburgunder höchste Präzision bei der Arbeit. Durch seine dünnhäutigen Früchte ist er sehr empfindlich gegen mechanische Einflüsse.
Aus der Spätburgundertraube werden Weine gekeltert, die sich durch eine rubinrote Farbe, durch ausgeprägte Aromen von roten Beeren (Erdbeere, Waldbeeren), Pflaumen, Gewürzen und Kräutern auszeichnen. Bei kräftigeren Vertretern sind auch Anklänge vertreten die mit den Begriffen Unterholz, Pilze oder sogar Leder beschrieben werden. Meist ist die schmelzige Frucht präsent.
Heute werden auch in Deutschland meist farb-, tannin- und körperreiche trockene Spätburgunderweine erzeugt, oft im Barrique ausgebaut, die sich an den klassischen Burgunderweinen orientieren und sich oft auch mit diesen messen können.
Traditionell wurden in Deutschland aus dieser Rebsorte eher weniger farbintensive, milde gerbstoffarme Weine erzeugt, die jedoch (nicht immer zu Recht) an Bedeutung verloren haben.
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