Rebsorte Regent
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Regent - Piwi für den Bioweinbau
Der Regent hat erst im Jahr 1995 die deutsche Sortenzulassung erhalten und ist somit eine neue Rebsorte. Auf dem Weg zur Sortenzulassung entstand im Jahr 1967 auf dem Geilweilerhof bei Siebeldingen in der Pfalz (Institut für Rebenzüchtung) aus der Kreuzung von Diana (Silvaner x Müller Thurgau) und Chambourcin diese vielversprechende Neuzüchtung. Zwischen 1967 und 1995 lagen viele mühsame Jahre der Selektion von Einzelrebstöcken und deren Prüfung im Versuchsanbau ab 1985. Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Der Regent ist eine Rebsorte, die farbintensive Rotweine mit viel Körper und ausgeprägter Tanninstruktur liefert. Weine die in ihrem Geschmacksbild an südfranzösische Rotweine erinnern.
Das besondere am Regent, ist seine Widerstandsfähigkeit gegen wichtige Pilzkrankheiten der Rebe. Diese Eigenschaft macht ihn sehr interessant für den ökologischen Weinbau.
Ging man ursprünglich noch von einer echten Resistenz gegen falschen und echten Mehltau sowie gegen Botrytis aus, musste erkannt werden, dass es sich bei dem Regent eher um eine sehr ausgeprägte Widerstandsfähigkeit gegen die genannten Pilzkrankheiten handelt. Daher stammt auch die Bezeichnung "Piwis" für alle Sorten, die diese Eigenschaft aufweisen können. Beim Regent stammt diese Pilz-Widerstandsfähigkeit vom Kreuzungspartner Chambourcin, einer alten französische Sorte.
Was bedeutet diese Pilz-Widerstandsfähigkeit für den Bioweinanbau?
Gegen die genannten Pilzkrankheiten werden im konventionellen Weinbau in großem Umfang Fungizide eingesetzt, teilweise nach festen Spritzplänen. Im biologischen Weinbau sind die synthetischen Fungizide verboten. Allerdings wird auch im Bioweinanbau bei starkem Befallsdruck auf Kupfer zurückgegriffen, das eine gute Wirkung gegen Mehltau und Botrytis entfaltet.
Es ist ein wesentliches Bestreben im biologischen Weinbau, auch diese schon stark begrenzten Kupfermengen zu reduzieren. Bei den klassischen Rebsorten, wie z.B. dem Spätburgunder ist das in den meisten Jahren allerdings nicht möglich, da die Krankheitsanfälligkeit der Rebsorte einfach zu hoch ist.
Anders ist es bei den neugezüchteten Piwis. Diese Sorten kommen im biologischen Weinbau vollständig ohne Kupfereinsatz aus, wenn ergänzende Maßnahmen, wie z.B. Ausdünnung des Laubes, durchgeführt werden. Die Sorte Regent war in diesem Zusammenhang die erste rote Rebsorte, die gute Widerstandsfähigkeit und hervorragende Geschmackseignung vereinte.
Mittlerweile wird diese Rebsorte auf über 2.000 ha angebaut, vorwiegend in Deutschland und bei weitem nicht nur auf Biobetrieben. Sie nimmt etwa 2 % der Rebfläche in Deutschland ein. Schwerpunkte des Anbaus sind Rheinhessen, Pfalz, Franken und Nahe.
Die Sorte reift früh und erreicht ein überdurchschnittliches Mostgewicht, sogar höher als beim Spätburgunder. Die Sorte hat, anders als viele andere rote Rebsorten, einen gefärbten Beerensaft und bringt sehr dunkle, tiefviolette Weine hervor. Durch recht moderate Säurewerte lassen sich milde und samtige Rotweine erzeugen. Bei entsprechender Reduktion des Ertrages durch Schnittmaßnahmen entstehen außerordentlich gehaltvolle Weine. Aromen von schwarzer Johannisbeere und Kirsche sind klar zu erkennen. Gute Jahrgänge eignen sich beim Regent sehr gut für den Barrique-Ausbau.
Regent-Weine passen gut zu herzhaften Speisen, dunklem Fleisch oder zu kräftigem Käse.