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Riesling




Unbestritten ist der Riesling die deutsche Vorzeige-Rebsorte schlechthin. Auf beinah 22.600 ha, also mehr al 20 % der deutschen Weinanbaufläche, verfügt Deutschland über die weltweit größte Riesling Anbaufläche.
Urkundlich wurde Riesling zum ersten Mal 1435 in einer Rechnung der Stadt Rüsselsheim erwähnt.
Nach wie vor ist die Herkunft der Rebe nicht ganz geklärt – eine natürliche Kreuzung zwischen weißem Heunisch und Vitis sylvestris oder Heunisch und Vitis sylvestris und Traminer. Auch wird noch über die Namensableitung gerätselt – steht Riesling nun für reißende Säure oder das Verrieseln der Blüte oder noch etwas anders?
Riesling aus Deutschland wurde Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts weltweit gesucht. Wurde in Königshäusern Europas ausgeschenkt, stand in Luxushotels ganz vorne auf der Weinkarte und erzielte Rekordpreise, noch vor den großen französischen Weinen aus dem Burgund und Bordeaux. Insbesondere Rieslinge von der Mosel und aus dem Rheingau markierten die Spitze. Zwei Weltkriege und einen Weinskandal später war von diesem Ruf in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts nichts mehr übrig. Riesling stand jetzt für billigen und süßen deutschen Wein.
Seit mehr als 30 Jahren gewinnt deutscher Riesling wieder an Ansehen und kann auch international erneut punkten. Deutsche Spitzenrieslinge sind wieder international gefragt, wenn auch noch weit entfernt von dem damaligen Preisniveau. Viele Traditionsweingüter besannen sich auf ihre Wurzeln und auch junge Weingüter spielen heute in der höchsten Qualitätsliga mit. Eine herausragende Rolle spielt hier auch der Verband der Prädikatsweingüter (VDP).
Sehr erfreulich ist es, dass unter den heute erfolgreichsten deutschen Riesling-Weingütern sehr viele biologisch wirtschaftende Betriebe sind. Spitzenerzeuger, die hier genannt werden müssen, sind zweifelsohne die Weingüter Peter Jakob Kühn, Wittmann, Christmann, Clemens Busch, Battenfeld-Spanier und Kühling-Gillot. Die raren Weine dieser Weingüter sind meist umgehend ausverkauft und erzielen als Versteigerungsweine auch international wieder Höchstbewertungen.
Dass der Riesling eine langsam reifende Rebsorte ist, prädestiniert ihn für die nördlichen Anbaugebiete. Er ist recht anspruchslos was Böden angeht. Dafür aber stellt er höchste Ansprüche an die Lagen – am liebsten wärmespeichernde steinige Steilhänge .Dank der langen Reifeperiode hat genügend Zeit seine Aromatik zu entwickeln, er kann in der späten Herbstsonne seine Reife vollenden und das Säuregerüst bleibt dank der kühlen Nächste stabil. So entstehen je nach Standort (Bodenart und Mikroklima)  Weine unterschiedlicher Stilistik. Riesling Weine sind Terroir-Weine.
Riesling kann unterschiedlich ausgebaut werden und es gibt ihn entsprechend in allen möglichen Qualitätsstufen - unkomplizierte Alltagsweine, Prädikatsweine sowie rest- und edelsüße Spezialitäten. Ausgebaut in Stahlfässern, neuem oder gebrauchtem Holz zeigt der typische Riesling eine hellgelb bis hellgrüne Farbe. Im Duft dominieren Pfirsich, Apfel und Zitronennoten. Bei Rieslingen, welche auf Schieferböden reiften lässt sich eine mineralische Note feststellen. Lange gereifte Riesling-Weine können einen interessanten Petrolton aufweisen. Rieslinge sollten frühestens ein Jahr nach der Ernte getrunken werden. Diese leichten jungen Weine sind ideale Sommerbegleiter, die höherwertigen und gereifteren Rieslinge eignen sich als Speisebegleiter zu einer Vielzahl von Speisen.

Schon seit dem späten Mittelalter ist die Rebsorte für ihre deutlich besseren Weine in Deutschland bekannt, so dass recht früh erkannt und staatlich verordnet wurde, dass sie aus dem sonst üblichen gemischten Satz herausgelöst, reinsortig angebaut werden solle. Das liegt sicherlich am kräftigen und vollen Mundgefühl, welches dem hohen Extraktwert zugeschrieben werden kann, den der Riesling bereits bei durchschnittlichen Erträgen bekommt. Viel Substanz, viele Mineralstoffe im Glas und das mit der Riesling-typischen kräftigen Säure kombiniert sorgt für Lagerfähigkeit des Weines. Das war schon vor 500 Jahren mit einfachen Kellermethoden wichtig.

Johannes Könitzer:
"Riesling ist ein Rebsorte, die sich aromatisch zurückhält, feine Pfirsich, Zitrus und Apfelnoten bieten kann, bei voller Reife der Trauben gern auch in die exotische Richtung geht. Riesling ist in der Nase nie laut primärfruchtig. Das macht ihn zum idealen Terroirwein. Und dort beginnt die Faszination: Die Rebsorte kann den Boden und die Weinlage gut im Glas abbilden. Durch den höheren Mineraliengehalt im Wein und die sortentypisch zurückgenommene Aromatik lassen sich in Duft und Geschmack Unterschiede zwischen verschieden Bodenarten feststellen. Das wird seit Jahrhunderten akribisch in Weinatlanten kartographiert und festgehalten. Diese Aufzeichnungen dienen dem Verband der deutschen Prädikatsweingüter (VDP) als Vorlage für ihre Lagenklassifikation.

Auch das Klima spielt eine Rolle. Es wird viel Riesling auf der Welt angebaut, aber nur in Deutschland erlangt er international das höchste Rennomé. Warum? Die nördliche und damit im Vergleich mit den restlichen europäischen Weinanbaugebieten kühle Lage sorgt dafür, das die Rebsorte langsam und gerade so ausreift und dadurch viel Aroma bei vergleichsweise wenig Alkohol ausbilden kann. Außerdem wird die frische Säurestruktur erhalten - gelingt so nur hier bei uns.

Findet der Riesling karge, steinige Böden in besonderen Lagen vor, in Deutschland vor allem Kalkstein, Keuper, Buntsandstein und Schiefer, in die er tief wurzeln muss, um mit seinen am besten alten Reben nur noch ein paar kleine, aromatische, dickschalige Beeren zu erzeugen, dann lassen sich mit wenig Ertrag daraus Weine keltern, die sich 10 Jahre und länger lagern lassen. Solche Lagenweine und Große Gewächse zählen zu den besten und begehrtesten Weißweinen der Welt."

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